Nach einer Vergewaltigung, sexueller Nötigung oder häuslicher Gewalt ist Zeit ein wichtiger Faktor. Denn all jene Täterspuren, die DNA enthalten – wie Speichel, Sperma oder Hautfetzen – gehen schnell verloren. Das Problem: Solche Spuren oder auch Verletzungen werden erst gesichert, wenn Anzeige bei der Polizei erstattet wird. Doch nur wenige Opfer sind dazu in der Lage, weil sie traumatisiert, verängstigt oder eingeschüchtert sind.
Die meist ehrenamtlichen Mitarbeiter von Vereinen wie dem WEISSEN RING e.V., MißMut e.V. oder Wildwasser e.V. sind in solchen Fällen oft wichtige erste Ansprechpartner. Sie fangen die Opfer auf, beraten sie und erklären ihnen, dass es neben einer Anzeige bei der Polizei auch die sogenannte verfahrensunabhängige Spurensicherung gibt. Obwohl diese seit 2011 in Sachsen-Anhalt möglich ist, kennen nur wenige diese Möglichkeit. Angeboten wird sie derzeit von den Gewaltopferambulanzen der rechtsmedizinischen Institute in Magdeburg und Halle. Ohne Anzeige werden dort sämtliche Täterspuren und Verletzungen von Rechtsmedizinern gesichert und dokumentiert. Die Rechtsmediziner sind dabei über einen Bereitschaftsdienst ständig erreichbar.
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Quelle: Marie-Kristin Landes, MDR SACHSEN-ANHALT
Foto: WEISSER RING e.V.