Nach dem rechtsterroristischen Amoklauf in Halle Anfang Oktober, bei dem zwei Menschen getötet worden waren, hat der Verein Zeit-Geschichte(n) eine Spendenaktion für Betroffene ins Leben gerufen. Dabei kamen 13.608 Euro zusammen, die der Verein jetzt der Opferhilfeorganisation WEISSER RING in Halle übergeben hat. Die Spendengelder sollen verwendet werden, um den Opfern und Hinterbliebenen der Tat bestmögliche und unbürokratische Hilfe zu gewähren.
„Ich danke dem Verein Zeit-Geschichte(n) und allen Spendern für dieses wichtige Zeichen von Solidarität mit den Opfern des Amoklaufs. Mit den Spendengeldern, die durch Zeit-Geschichte(n) eingenommen worden sind, können wir den Betroffenen nicht nur die dringend benötigte menschliche Unterstützung zukommen lassen, sondern ihnen auch weiterhin materielle Hilfeleistung ermöglichen“, sagt Kathrin Schmidt, amtierende Landesvorsitzende des WEISSEN RINGS in Sachsen-Anhalt. Während eines Gedenkgottesdienstes für die Opfer des Amoklaufs waren in der halleschen Marktkirche nur wenige Tage nach der Tat bereits 3.500 Euro gesammelt worden, die der Kirchenkreis Halle-Saalkreis ebenfalls dem WEISSEN RING zur Unterstützung der Betroffenen überreichte.
Die Außenstelle des WEISSEN RINGS in der Saale-Stadt steht seit dem Amoklauf am 9. Oktober mit Angehörigen der Getöteten, mit Verletzten sowie mit Augenzeugen der Tat in engem Kontakt. Bis zu fünf ehrenamtliche Mitarbeiter der Opferhilfeorganisation unterstützen die Betroffenen als geschulte Gesprächspartner, verständnisvolle Begleiter oder Lotsen im Hilfenetzwerk. Der WEISSE RING hat mittlerweile 5.000 Euro für Soforthilfemaßnahmen investiert. Zudem wurden Schecks für psychotraumatologische und anwaltliche Erstberatung ausgegeben. Im weiteren Verlauf der Betreuung der Betroffenen sind Leistungen wie die Finanzierung von Erholungsmaßnahmen sowie die Übernahme der Kosten der Rechtshilfe angedacht.